Rainbow

Ritchie und sein Rainbow Trip




Gespannt warten die fans auf den ersten Auftritt von Ex-Deep-Purple-Gitarrist Ritchie Blackmore und seiner neuen Band. Bravo war in Amerika darbei.

Scheinwerfer projizieren einen Regenbogen auf die Bühne dews Santa Monica Auditoriums - das Markenzeichen der neuen Band rainbow. Und 6000 Zuschauer erleben einen Ritchie Blackmore wie in alten Deep-Purple-Tagen. Wie immer trägt er schwarze Bühnenklamotten, wirdt er seinen Gitarre in die Luft, trampelt er mit den Füßen auf dem Instrument herum, spielt er hart und agressiv.

Seine Band bringt typischen Purple-Sound, obwohl sie andere Songs spielt. "Black Sheep Of The Family", "Man On The Silver Mountain" und "Temple Of The King" sind die Nummern die am besten ankommen.

Nach dem Auftritt treffe ich Ritchie in der Gardarobe. Kaputt, erschöpft und schweißnaß sitzt er auf dem Stuhl, in der hand ein Whiskyglas.

"Warum hast du die Chance nicht genutzt, mit Rainbow Neues zu bieten?" frage ich.

"Das Neue machen Deep Purple. Sie spielen jetzt mehr Soul. Ich wollte im alten Heavy-Rock-Stil weitermachen, weil ich darin die Zukunft sehe. Deshalb habe ich mich ja schließlich von Purple getrennt."

Warum spielen aud der Bühne bei Rainbow andere Musiker als auf der Platten?

"Im Studio arbeitete ich mit Musikern der Gruppe Elf. Als es aber daran ging, die Songs auf der Bühne zu bringen, fehlte den Jungs die nötige Power. Darum habe ich nur noch Sänger Ronnie Dio von der alten Mannschaft dabei."

Wird die Gruppe in der jetzigen Besetzung zusammenbleiben?

"Vielleicht. Keiner hat bei mir einen Vertrag. Wir sind Freunde, aber wer gehen will, kann ziehen."

Bereust du dein Ausscheiden bei Deep Purple?

Nein, ich habe dadurch zwar eine Menge Geld eingebüßt, hoffe dies aber mit Rainbow wieder hereinzuholen."

Francis Schoenberger, Bravo, Germany 29 January 1976 - Photos by Fin Costello